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Samstag, 20. August 2011

Katies Vermächtnis.

Frisst viel, taugt nichts, war Katies Urteil über mich als sie an mir vorüber ging am Badesee, wo ich faul und aufgedunsen im Halbschatten unter einem Baum lag und mich ausruhte. Frisst viel und taugt nichts wurde mir zum Schreckgespenst wie ich nicht bleiben wollte und doch war.
Jahre später verschwimmt die Erinnerung daran. Übrigens, ihren Namen habe ich erfunden. Sie hatte ihn mir nicht genannt. Nun, fünfundzwanzig Kilos weniger auf der Waage denke ich darüber nach, wie das war mit Katie, ihrer Aussage und mir. Sie sagte es nicht direkt, mehr war es ihr Blick auf meine Speckschwarte, der mir bedeutete, hey, Junge, mit dir stimmt etwas nicht, der mich denken ließ, irgendwie war mit dir nicht mehr viel los.
Und doch traf ich sie am folgenden Tag wieder. Wieder am Badesee. Sie, schlank und gebräunt, im Bikini, sprach ich sie an, wollte sie auf ein Tiramisu einladen, was sie ablehnte, was mir, noch immer faul und aufgedunsen, den Rest gab: prägend grub sich ihre Andeutung in mein Gedächtnis ein: Frisst viel, taugt nichts. Was auch irgendwie stimmte. Was mich dazu brachte, wenn nicht ihr, so doch mir, Besserung zu geloben.
Und nun Sitze ich hier, schreibe diese Zeilen, tauge wohl noch immer nichts. Wenigstens fresse ich nicht mehr zu viel.

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