Aus der heutigen Sicht der Dinge,
wie sie lagen, wie sie nun liegen, sich erschließen, und mir darlegen, machte
der Niederschrieb der Gedanken damals einen Sinn. Wie hoch erfreut war ich nun
gewesen, als ich wieder gelesen habe, was ich geschrieben hatte. Ja, die Mühe
war es wert.
Und dennoch kommen die Worte
nicht leicht vom Mund zu Papier. Mühsam ist der Weg des dichtenden Menschen.
Oh, wann wirst du erkannt als jemand, der was beizutragen hat, Schreiberling?
Machst du dir auch aufrichtig und angestrengt Gedanken, zu dem, was du
mitteilst? Schreibst du nicht eher „wie dir der Schnabel gewachsen“ ist? Wer
will’s wissen? Und aber bei alldem negativen Ausdruck, den du so meisterhaft
beherrscht, es ist nicht alles so schlecht, wie du es beschreibst. Auf des
Herren Erde ist die Technik so weit fortgeschritten, dass es kein Unterschied
macht, sitzt deine Freundin ein Haus weiter, oder auf der anderen Seite des
Globus. Dank Telekommunikation und Internet, könnt ihr euch sprechen, und auf
dem Computerbildschirm auch sehen.
Werden mir die Stunden lang, und
das kommt wahrlich selten vor, forderte ich mich meistens nicht genügend. Mies
gelaunt und antriebsarm quälen mich sämtliche Umgebungsgeräusche. Schon das
leise Surren eines Computerkühlers bringt mich an den Rand der Verzweiflung.
Unsinnige Handlungen später finde ich mich in der Ausgangssituation wieder: auf
dem Bett, schwer atmend und erschöpft. Wären mir nicht die Lichtblicke des
Lesens und Schreibens, könnte ich es schon lange nicht mehr aushalten.
Und doch, wo Schatten ist, wird
auch Licht sein, irgendwo, verborgen, und vom schwarzen Dunkel bedeckt liegt
sie, tief, dunkel, versteckt, - meine Schokoladenseite. Ach wäre es doch die
bessere Hälfte, überwiegte nur der gute Anteil in und an mir. Könnte nur ich
dort stehen, im Rampenlicht, entscheiden wie es mir gefällt, abgestimmt zum
Verkünden der kommenden Pflicht. Zugelassen wird nichts, was nicht schon
benannt und diskutiert war, bis an den Rand des Zerfaserns zerredet, ohne auch
nur eine Millisekunde an Vorsprung zu ergattern. Weshalb dann überhaupt den
ganzen Aufwand treiben? Die Kür? Dass ich nicht lache. Ureigenes Interesse, so
die Vorgabe, ereignet sich, dargelegt an der Sache. Und, wären es nicht Sie, der
da den Kasper macht, so sprängen sogleich hunderte andere hervor, im ureigenen
Interesse die Sache einfach ebenso zu bemessen.
Wehten doch gar Stürme übers
Land, nähmen den Griechen die Schulden weg, und den Euro, den Euro würde ich
gleich hinter her werfen. Bei genauer Prüfung nach dem Satz, ergab sich
folgende Sachlage. Der harte Sparkurs, die steigende Besteuerung, die sind kein
Honigschlecken. Mit rigider Politik kann der misslichen Lage in jenem
Randbezirk europäischen Wirtschaftens, Griechenland, abmildernd entgegen
gewirkt werden. Mir aber unmissverständlich bewusst, ist die Entschlossenheit
der griechischen Verantwortlichen, die missliche Lage abzumildern, gar, in ein
paar Jahren, den ganzen Schlamassel abgearbeitet zu haben und wieder zu
prosperieren.
Aber, geht’s mich was an? Was
sollte ich denn noch beitragen können, wenn die Kartoffeln aus der Glut sind,
und nur hinterher kundtun können, genauso hätte ich das auch gemacht. Wäre dir
denn wohler zu wissen, dass das Unternehmen „Spannt den Rettungsschirm“ nur
nach hinten losgehen kann wie jener Revolver der beim Russisch Roulette auf
allen Trommellöchern Patronen enthält? Kannst du mir versprechen, die
angekündigten 400 Milliarden und etwas Euro treffen das Ziel der Absicht? Mit
viel gutem Willen kann ich glauben, das hat schon seine Richtigkeit. Leider
trifft es immer die Falschen.
Werden nun die Wetten wieder
anders lanciert, gewinnen wieder die Banken. In dieser Krise malten sich die
Schreckgespenster schneller an den Horizont der Öffentlichkeit als die Arbeit
der Aufrichtigen sie entzaubern konnten. Leider, und ich werde nicht müde, es
zu wiederholen, lebensmüde erscheinen mir die Finanzmärkte noch nicht gewesen
zu sein. Das bedeutete mir, ich ließe diese zappeln, bis zappzarapp, der letzte
müde Euro abgeschöpft gewesen wäre. Und dann doch: die Notenpresse, viel
billiges Geld, die ganze Litanei, und am Ende hätte jeder einzelne Bundesbürger
mehr Schulden, als er in seinem ganzen Leben an Euros verdienen könnte.
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